Karma Yoga

Im Sanskrit wird Karmamarga oder auch Karma Yoga als der Yoga der Tat bezeichnet. Marga kann dabei mit dem Begriff Weg übersetzt werden. Dagegen bedeutet Karma Werk, Handlung oder Tat. Der Karma Yoga ist eine der vier Wege des Yoga, die mittels Yoga Unterricht an den Schüler vermittelt wird.

Als Zielvorstellung der Schule des Karma Yoga wird die Erlösung vom Kreislauf der Wiedergeburt gesehen. Dies soll dadurch erreicht werden, dass der Schüler jede von ihm vollbrachte Tat einzig und allein als Darbringung an Gott sieht und frei von jeder Bindung an die von ihm erzielten Ergebnisse ist. Dabei sind die folgenden Grundsätze zu beachten:

• Loslösung von Abhängigkeiten - Alle verrichteten Taten dürfen keinen eigennützigen Zweck verfolgen oder auf einen weltlichen Zweck abzielen.
• Loslösung gegenüber Erfolg und Mißerfolg - Alle Werke sollen vollbracht werden ohne ein Verlangen nach den anfallenden Früchten zu verspüren.
• Darbringung an Gott - Alle Handlungen müssen als Opfer an den erhabenen Willen hingegeben werden.

Neben dem Karma Yoga existieren noch drei weitere klassische Wege des Yoga. Diese sind im Einzelnen der Ashtanga Yoga, der den in der westlichen Welt wohl verbreitetsten Hatha Yoga beinhaltet. Der Hatha Yoga bereitet den Schüler auf die höheren Formen des Raja Yoga vor, was mit Hilfe von Übungen zur körperlichen Stärkung – den Asanas –, sowie Atemübungen – den Pranayama – erreicht werden soll. Die beiden letzten Wege des Yoga sind der Jnana Yoga und der Bhakti Yoga. Hier vermittelt der Yoga Lehrer andere Ansätze des Yoga.

Wie auch die Anhänger des Jnana Yoga und Bhakti Yoga betrachten die Anhänger des Karma Yoga den von ihnen beschrittenen Weg als letzten Schritt auf dem Weg zur Erlösung. Gleichsam werden die anderen beiden Wege des Yoga lediglich als Vorbereitung auf den Karma Yoga gesehen. Den Raja Yoga sieht auch die Schule des Karma Yoga als notwendigen Schritt der Vorbereitung auf den einzuschlagenen Weg.

Vom hinduistischen Gott Krishna wurde überliefert, dass es mehrere Möglichkeiten zum Erreichen der Erlösung gibt. Dies spiegelt sich auch in den verschiedenen Yoga Wegen wieder: So gibt es etwa für den Besinnlichen den Pfad der Erkenntnis (Jnana) und für den Tätigen den Pfad der selbstlosen Tat (Karma). Beide Wege sollen laut Krishna zu ein und demselben Ziel – die Erlösung vom Kreislauf der Wiedergeburt – führen.

In der westlichen Welt verbreitete, angepasste Varianten oder dem Yoga ähnliche Trainingssysteme: Power Yoga, Iyengar Yoga, Pilates Yoga, Bikram Yoga